Operationalisierte Simulationen für das Talsperrensystem Obere Wupper

Der Wupperverband ist eine selbstverwaltete, gemeinnützige Körperschaft, die dem Landesrecht von Nordrhein-Westfalen unterliegt. Zu den Mitgliedern des Verbands gehören Städte, Gemeinden und Landkreise innerhalb der Einzugsgebiete sowie Unternehmen. Der Verband betreibt Speichersysteme, um Trinkwasser bereit zu stellen, Hochwasserschutz zu gewährleisten und den Abfluss in Trockenzeiten zu erhöhen.

Der stromabwärts gelegene Teil des Wupperverbandes ist einer der am dichtesten besiedelten Bereiche Europas. Unkontrollierte Hochwasser würden enorme Schäden verursachen. Beim Wupperverband wird daher ein Frühwarnsysteme eingesetzt, um Hochwassersituationen frühzeitig einschätzen zu können.

Im Projekt wurde mit Talsim-NG ein hydrologisches Modell aufgebaut, welches das obere Einzugsgebiet der Wupper und die darin enthaltenen Talsperren mitsamt ihrer Steuerung abbildet, und auf Basis von meteorologischen Daten wie Niederschlag und Temperatur Abflüsse und Speicherstände berechnen kann. Dieses Modell wurde schließlich für den operationellen Echtzeitbetrieb in das Frühwarnsystem integriert.

Im Zuge des Modellaufbaus wurde auch die Steuerung der Niedrigwassererhöhung durch die Wuppertalsperre erprobt.

Die Kommunikation zwischen dem Frühwarnsystem (Delft-FEWS) und dem hydrologischen Modell (Talsim-NG) erfolgt über einen so genannten Adapter (TalsimFEWSAdapter). Dieser ordnet Input und Output Informationen korrekt zu, ändert Startbedingungen im Modell, nimmt die durch den Anwender gewünschten Steuerungsänderungen im Modell vor und startet den Modelllauf. Der TalsimFEWSAdapter wurde im Rahmen des Projekts weiterentwickelt und auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

• Löcke, A., Bürger, C. (2024): "Zukünftige Wassermengenbewirtschaftung der Brauchwassertalsperren im EZG der Wupper – TALSIM/FEWS als Entscheidungsunterstützungssystem für den Hydrologen vom Dienst", Regionales Delft-FEWS Anwendertreffen 20.06.2024, PDF